Wer wir sind

Die Initiative „Wohnen am Leipziger Bahnhof“ ist im Jahre 2017 entstanden, im Zusammenhang mit dem Aufruf zu einer Petition an den Stadtrat von Dresden, die von mehr als 4000 Menschen unterstützt wurde. (Vgl. Ratsinformationssystem)

Die Petition wurde von zahlreichen Erstunterzeichnenden mitgetragen, darunter auch viele namhafte Fachleute. Hier eine Auswahl von Persönlichkeiten und ihren Ansichten zum Alten Leipziger Bahnhof:

  • Prof. Dr.-Ing. Gerhard Glaser, Architekt, Sächsischer Landeskonservator (1982-2002) i.R.:
    • Der Bebauungsplan zum Globusmarkt widerspricht allen Prinzipien einer angemessenen Stadtentwicklung und beseitigt die Grundstrukturen des Alten Leipziger Bahnhofs, Technisches Denkmal von europäischem Rang, bis auf wenige Gebäude. Eine Erweiterung der Äußeren Neustadt als Wohnmischgebiet sollte hier das Ziel sein.
  • Prof. Thomas Will, Architekt und Denkmalpfleger, Dresden:
    • Hier besteht die ungewöhnliche Chance, eine Brache in bester Lage zum Stadt- und Wohnquartier zu entwickeln. Andere Städte wären froh darüber. Vieles, was bei der Verdichtung oder beim Füllen einzelner Baulücken schwierig ist, ließe sich hier verwirklichen – unter teilweiser Weiternutzung der Eisenbahnbauten und unter Einbeziehung bedeutender Zeugnisse der Stadtgeschichte. Dazu bedarf es eines ambitionierten Ansatzes, der den gegenwärtigen Druck am Wohnungsmarkt für die Entwicklung eines attraktiven Stadtquartiers nutzt, am besten mit vielfältigen neuen Wohnformen, um das Dresdner Wohnungsangebot interessant zu ergänzen. Warum nicht ein Modellvorhaben, das dem erfolgreichen Umnutzungsprojekt Kraftwerk Mitte ein Pendant für integratives Stadtwohnen folgen lässt?
  • Prof. Dipl. Ing. Clemens Deilmann, Dresden
  • Gunter Just, ehemaliger Baubürgermeister 1994-2001, Dresden
  • Dr. Barbara Braun, Architektin und Stadtplanerin, Dresden:
    • Das Stadtquartier am Leipziger Bahnhof bietet vielfältige Potenziale, ein lebendiges, urbanes Stadtviertel zu werden, welches die Nutzungsansprüche unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen berücksichtigt und die vorhandenen Nutzungen in ihrer Vielfalt akzeptiert und integriert. Wir wünschen uns ein „Stadtentwicklungsgebiet“, in dem urbanes Wohnen umsetzbar und bezahlbar ist, mit Arbeiten, Shoppen, Erholen…kombiniert wird und die Geschichte des Gebietes ablesbar bleibt und als Ideengeber funktioniert.
  •  Dipl. Ing. Architekt Jörg Möser, Dresden:
    • Der Alte Leipziger Bahnhof in Dresden stellt einen bedeutenden architektonischen und historischen Wert für Dresden dar, so daß er unbedingt als ein lebendiges Gebiet für Wohnen, Arbeiten, kulturelles Leben und Erholung für die Menschen in der Stadt erhalten bleiben muss.
  • Prof. Dr. Erika Schmidt, Dresden:
    • Das Areal am Alten Leipziger Bahnhof in Dresden ist ein Denkmal deutscher Verkehrsgeschichte. Sein markantes Erscheinungsbild geht baulich und strukturell auf die einstige Nutzung zurück. Lage und Erschließung des Geländes sprechen für eine vielfältige Nutzung mit dem Schwerpunkt innenstadtnahes Wohnen. Das hervorragende Potential darf nicht verspielt werden. Der Stadt Dresden bietet sich hier die Gelegenheit, ein mustergültiges Stück Stadt des einundzwanzigsten Jahrhunderts zu initiieren,  mit „Dresdner Baukultur 2025″einen Beitrag zum Prozess der Qualifikation als Kulturhauptstadt Europas zu leisten: nachhaltiger Städtebau unter Einbezug historischer Strukturen, Low-Budget-Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen, Wohnen ohne (eigenes) Auto… Wie wäre es mit einem europäischen Wettbewerb? 
  • Johannes Eikerling, Geschäftsführer Planungs- und Sanierungsgesellschaft Pieschen:
    • Es wird Zeit, dass die Entwicklung der Leipziger Vorstadt auf das richtige Gleis kommt. Wer einen lebendigen und lebenswerten Stadtteil statt eines riesigen Einkaufstempels mit vorgelagerter Parkplatzwüste schaffen möchte, der muss die Globus-Pläne für den Alten Leipziger Bahnhof ein für allemal ins Aus befördern. Dass es für den Alten Leipziger Bahnhof bessere Nutzungs- und Modernisierungsideen gibt, haben Architekten mit entsprechenden Untersuchungen und ersten Planungen bereits gezeigt.
  • Niels Larsen, Vorstand ADFC Dresden e.V.:
    • Eine lebenswerte Stadt ist eine Stadt mit kurzen Wegen. Riesige Einkaufzentren wenden sich vor allem an Kunden, die weite Wege mit dem Auto zurücklegen und sind insbesondere zentrumsnah schädlich, weil die nicht nur Leben aus den benachbarten Stadtteilen ziehen, sondern auch Radfahren und zu Fuß gehen wegen des Anstiegs an Pkw-Verkehr unattraktiver und unsicherer machen.
  • Prof. Klaus Vogel, Radebeul
  • Ulla Wacker, Dresden
  • Heidi Geiler, Pro Pieschen e.V., Ortsbeirätin in Pieschen für Bündnis freie Bürger:
    • Ich unterzeichne die Petition, weil ich für eine Stärkung des Ortszentrums Oschatzer Straße bin. Die Oschatzer Straße und anliegende Straßen sind für eine vielfältige Nahversorgung wichtig. Nahversorgung heißt in Laufweite. Für Menschen die nicht so mobil sind ein wichtiger Aspekt, für ein lebendiges Viertel allemal. Wichtig auch für die Ansiedlung von Kleinunternehmern, die hier eine Perspektive und ein Auskommen haben sollten! Es hat sich am Beispiel des Elbeparks gezeigt, dass solche Einkaufszentren natürlich einen starken Einfluss auf Standorte wie die der Oschatzer Straße haben. Das Globus Projekt am Alten Leipziger Bahnhof wird die Situation noch verschlechtern. Das Areal am und um den Alten Leipziger Bahnhof hat großes Potential. Hier wäre eine Weiterentwicklung dieser Stadt möglich, mit der innovativen Kraft von bürgerbeteiligter Stadtentwicklung. In Dresden gibt es nur noch wenige Flächen wie diese, die gestaltet werden können. Ich möchte nicht die Chance vertan wissen, hier etwas Zukunftsweisendes zu entwickeln und zeigen, schöne Stadt konnte nicht nur August! In die Zukunft weisendes kann heißen, einen Lebensort mit Wohnungen zu schaffen, den sich auch Menschen mit kleinem Geldbeutel leisten können, mit Angeboten, die Nachbarschaften fördern. Wir wissen so viel, setzen wir es ein!
  • Uwe Sochor, Savoir Vivre, Dresden-Pieschen
  • Hermann Sträb, Architekt und Stadtplaner, Dresden:
    • Die aktuell größte Herausforderung in Dresden ist, bei wachsender Bevölkerung ein Wohnungsangebot zu sichern, das die unterschiedlichen Bedarfslagen abdeckt und erschwinglich ist. Je zentraler die Lage, desto besser für Mensch und Umwelt. Nachdem die meisten Lücken und Brachen in der Stadt inzwischen von Investoren hochwertig bebaut sind, bietet das Areal des ehem. Leipziger Bahnhofs die einmalige Chance, ein lebendiges, auch sozial gemischtes Quartier zu entwickeln. Dabei sollte die Stadt sicherstellen, dass auch Akteure wie die Wohnungsbau-genossenschaften oder Bauherrengemeinschaften mitwirken können und dass (mit oder ohne Subvention) wirklich sozialer Wohnungsbau mit einer kleinteiligen urbanen Nahversorgung entsteht.
  • Gerhard Probst, Geschäftsführer Probst & Consorten – Marketing Beratung, Dresden:
    • Dresden hat keinen Mangel an großflächigem Handel, sondern an bezahlbarem und nachhaltig gebautem Wohnraum.
  • Bernhard Probst, Vorwerk Podemus, Dresden
  • Torsten Israel, Geschäftsführer Spätshop SPÄTSCHICHT, Dresden:
    • Versiegelte Mondlandschaften mit 1000 Auto-Parkplätzen braucht kein Mensch.
  • Lolita Kliemann, Inhaberin Werkzeugfachgeschäft, Dresden-Pieschen:
    • Keiner benötigt noch einen Einkaufstempel und über 1000 zugepflasterte Parkplätze! Ich wünsche mir an dem Ort neben neuen Wohnungen ein Outdoor-Sportzentrum mit viel Grün!
  • Dr. Michael Hecht, Dresden:
    • Städtebaulich halte ich quirliges Bindeglied zwischen der Neustadt und Pieschen für sinnvoller als eine Parkplatz- und Shoppingmall-Wüste. Am Alten Leipziger Bahnhof sollte ein lebendiges, von Grün durchzogenes Stadtviertel mit Wohnungen und Räumen für Kultur und Bildung entstehen.
  • Rica Gottwald, Dresden
  • Magnus Hecht, Kulturschaffender, Dresden
  • Elmar Pfeiffer
  • Katharina Lewonig, Künstlerin, Dresden
  • Dr. Martin Schulte-Wissermann, Physiker, Pressesprecher Bürgerinitiative „Königsbrücker muss leben“:
    • Wir brauchen weniger, nicht mehr Autoverkehr in der Innenstadt. Die Wege müssen kürzer, nicht länger werden. Dann können wir auf dem knappen Stadtraum auch schöne Plätze mit Aufenthaltsqualität und großen Bäumen gestalten – anstatt den Stadtraum für immer breitere Asphalttrassen zu verschwenden.
  • Dr. Norbert Haase:
    • Für den Innenstadtbereich des ehemaligen Leipziger Bahnhofs bedarf es nachhaltiger Konzepte, die bezahlbare Wohnqualität mit Stadtgrün und Kultur sowie kleinteiliger und vielfältiger Gewerbewirtschaft verknüpfen. Auf diese Weise wird eine lebenstaugliche Stadtentwicklung entlang der Neustädter Elbseite erst ermöglicht.
  • Johannes Lichdi, Stadtrat der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
  • Vincent Drews, Stadtrat der SPD-Fraktion
  • Oliver Stolzenberg, Architekt BDA, Dresden
  • Maximilian Kunze, Dipl. Ing. Architektur, Dresden
  • Jens Zander, Architekt, Dresden
  • Holger Knaak, Blaue Fabrik, Leipziger Bahnhof:
    • Die Zeit der riesigen EKZ geht dem Ende entgegen. Internethandel aber auch zunehmendes Bewusstsein für regionale Produkte oder der Wunsch nach Einkäufen in einer richtigen lebendigen Stadt mit Flair statt austauschbaren 08/15 Shopping-Malls sorgen schon jetzt für ein Mall-Sterben in den USA, das mit einiger Verzögerung sicher auch Deutschland erreichen wird. Daher sollte man diese Flächen nicht für ein Großprojekt von Gestern sondern zukunftsweisende Bebauung – Wohnen, Gewerbe, Kultur und Grünflächen – nutzen.
  • Björn Reinemer, Kulturschaffender und Konzertveranstalter, Radebeul
  • Undine Materni, Schriftstellerin:, Dresden:
    • Wieder stellt sich die Frage um Haben oder Sein – Ein neues Einkaufszentrum? Mehr Parkplätze? Diese Fragen können eigentlich nur mit einer Gegenfrage beantwortet werden: Wozu? In der Nähe der Leipziger Straße befinden sich inzwischen zahlreiche Supermärkte, der Elbepark ist nicht weit und die dazumal beliebte Oschatzer Straße mit ihren kleinen liebenswerten Geschäften verwaist zunehmend. Damit weicht eine individuelle Verkaufskultur immer mehr dem anonymen Hamstern von Dingen. Dass uns das glücklicher macht, wage ich zu bezweifeln. Ich selbst gehe gern zum Buchhändler meines Vertrauens, kaufe gern Schrauben aus der Hand einer Verkäuferin, die weiß, dass es die richtigen sind. Das hat mit Kultur und Kommunikation zu tun und ist keine sentimentale Replik an vergangene Zeiten. 
    • Am Alten Leipziger Bahnhof hat inzwischen die Blaue Fabrik mit ihren Räumen für Kunst und Musik, für Dialog und Kreativität ihr Quartier bezogen. Wenn man von dort aus seine Blicke und Gedanken in Bewegung setzt, ist die Vorstellung eines lebendigen Wohnviertels mitten in der Stadt eine äußerst wünschenswerte. Ich selbst lebe und wohne in Dresden-Pieschen, ich mag und schätze diesen Stadtteil sehr: die Nähe zur Elbe, die günstigen Anbindungen an den ÖPNV, die Radwege, die zunehmenden Aktivitäten um Kunst, Kultur und Soziales, das Engagement von Vereinen und Einzelpersonen. Dass ein gemischtes Wohngebiet zwischen Pieschen und der äußeren Neustadt eine Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen schafft, ist nicht nur wünschenswert, sondern notwendig. Aus diesem Grund unterzeichne ich diese Petition und bin von deren Sinnhaftigkeit vollkommen überzeugt.
  • Leonore Adler, Künstlerin, Dresden-Pieschen
  • Dr. Anja Osiander, Japanologin, Dresden:
    • Ich freue mich sehr über diesen Vorstoß und unterstütze ihn gern. Den Leipziger Bahnhof als Wohnquartier wiederzubeleben, ist eine so gute Idee, daß kaum jemand in der Stadt dagegen sein kann. Die große Frage ist, wie diese Lösung auch für das Unternehmen GLOBUS eine gute Lösung werden kann. Ich würde mir wünschen, daß wir darüber genauso konstruktiv nachdenken wie über die bauliche Zukunft für den Leipziger Bahnhof. Es geht eigentlich gar nicht mehr um einen Ausweichstandort für einen übergroßen Markt. Denn das ist ein Konzept, das man ruhig als überholt bezeichnen kann. Laßt uns doch lieber die Frage stellen, wie man Einzelhandel und Nahversorgung im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung weiterdenken kann. GLOBUS kann da zum Trendsetter werden – und zwar gerne hier in Dresden!
  • Tom Strauch-Stoll, Architekt, Dresden:
    • Schon heute werden die zulässigen Feinstaubhöchstwerte an der Leipziger Straße bei entsprechenden Wetterlagen entgegen der Gesetzeslage  der EU überschritten. (EU-Richtlinie 1999/30/EG des Rates vom 22. April 1999 über Grenzwerte für Schwefeloxid, Stickstoffdioxid und Stickstoffoxide, Partikel und Blei in der Luft).
    • Für die Bewohner/-innen der umliegenden Stadtgebiete ist jedes  zusätzliche Auto unverträglich und gesundheitsschädlich.
    • Ich fühle mich als Pieschener Bürger persönlich in der Gefährdung meiner aktuellen und meiner künftigen Nahversorgung betroffen. Zur Sicherung der quartiersbezogenen Nahversorgung hat die LH Dresden dankenswerter Weise ein Zentrenkonzept entwickelt und am 19.04.2007 beschlossen.
    • Das BV „Globus SB-Markt am Alten Leipziger Bahnhof“ widerspricht dem Zentrenkonzept in erheblichem Masse und ich sehe meine Nahversorgung durch ein Ausbluten meiner Nahversorger im Stadtteilzentrum der Oschatzer- / Bürgerstraße nicht mehr gesichert.
  • Kati Bischoffberger, Stadträtin Bündnis 90/Die Grünen, Dresden:
    • Ich wünsche mir endlich eine lebendige Verbindung zwischen Pieschen und der Innenstadt und die Herstellung von Grünzügen. Ein riesengroßes Einkaufscenter mit noch größerem Parkplatz wird  die Entwicklung des Gebiets der Leipziger Vorstadt in eine völlig andere Richtung stoßen: Ich gehe davon aus, es werden weitere Einkaufscenter folgen, neben dem Parkplatz wird sich Reifenservice, Autowaschanlage u. ä. ansiedeln. Der Autoverkehr wird sich spürbar erhöhen. Die Fläche rund um den Leipziger Bahnhof würde als Gewerbegebiet mit erhöhten Verkehrsaufkommen wahrgenommen und somit entwertet.  Welche Investoren haben dann noch Interesse Wohnungen im oder am Gewerbegebiet zu bauen und wer mag da wohnen? Außerdem hat Pieschen noch eine Menge kleine Läden zu bieten, die den Stadtteil in seiner kulturellen Vielfalt beleben. Nach dem Beschluss für den Elbepark wäre der Bau des nächsten Shopping-Centers das Aus für diese Bemühungen!
  • Dr. Judith Brombacher, Dresden:
    • Ich liebe Dresden! Es ist mir eine Ehre, zum Wohle dieser Stadt mein ehrenamtliches Engagement zu investieren und diese Petition initiiert zu haben. Ich hoffe, dass dadurch kluge Prozesse in Gang kommen, um dieses Juwel für die Stadtentwicklung, das Gelände um den Leipziger Bahnhof, nachhaltig, zukunftsfähig und mutig zu nutzen. Ich appelliere an Stadträtinnen und Stadträte, ihre Sorgfaltspflichten bei ihren Entscheidungen wahrzunehmen. Diese sollten sie zum Wohle der Stadt, zum Schutz des Vermögens der Stadt und wohlüberlegt treffen.