6.Mai 2018 Jane’s Walk am Alten Leipziger Bahnhof

Canaletto-Blick der Eisenbahner…

Aufgepasst, hier lässt sich was entwickeln!
Auf Zickzackkurs durch ein Gebiet im Umbruch

Stadtrundgang der Bürgerinitiative Wohnen am Alten Leipziger Bahnhof
im Rahmen des Jane’s Walk Festival Dresden 2018, organisiert von Dresden zu Fuss e.V.

mit:
Prof. Dr. Erika Schmidt, em. Prof. für Gartengeschichte und Gartendenkmalpflege
Kati Bischoffberger, Stadträtin Bündnis 90/Die Grünen

Wann:
Sonntag 6. Mai 2018, 16.oo – 17.oo Uhr

Treffpunkt:
Neustädter Bahnhof, Ausgang Hansastraße (!)
Der Neustädter Bahnhof ist zu erreichen mit der S-Bahn und mit den Straßenbahnen 3, 6

Was, wie, warum:
Die Leipziger Vorstadt zwischen der Elbe im Süden, der Eisenbahntrasse Dresden-Leipzig im Osten und Norden und Pieschen im Westen bietet zur Zeit reichlich Entwicklungsm öglichkeiten. Die politischen Gremien der Stadt und das Stadtplanungsamt sind dabei, eine grobe Zielvorstellung für die künftige Nutzung des Gebietes zu erarbeiten. Verschiedene Entwürfe für einen solchen „Masterplan“ liegen vor und werden (teils schon seit Jahren) auch in den Medien und bei öffentlichen Veranstaltungen diskutiert. Noch können sich alle Bürger der Stadt mit ihren Vorstellungen von künftigen Formen des Lebens in diesem Gebiet einbringen. Es ist besser, dies frühzeitig zu tun, als erschrocken zu protestieren, wenn auf der Grundlage des Masterplans Bebauungspläne und konkrete Bauvorhaben publik werden. Wir möchten ermuntern, auf noch „ungeordnete“ Bereiche in der Stadt zu achten, ihre Potentiale zu entdecken und sich in die öffentliche Diskussion über ihre künftige Entwicklung einzumischen.

Der Spaziergang führt vom Neustädter Bahnhof über das Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs, dann entlang der Leipziger Straße bis zum Blick auf die alte Orangerie von Villeroy & Boch und endet mit einem Abstecher an die Elbe.

Wohnen und Leben am Alten Leipziger Bahnhof möglich und nötig


Pressemitteilung der Initiative 16.04.2018:

 Neues Wohn- und Lebensviertel um den Alten Leipziger Bahnhof möglich und nötig: Bürgerinitiative wird durch Bürgermeister bestätigt!

Die Bürgerinitiative “Wohnen und Leben am Alten Leipziger Bahnhof” setzt sich intensiv für eine nachhaltige Entwicklung des gesamten Gebiets nördlich der Leipziger Straße (bis zur Erfurter Straße und Bahndamm) zu einem durchgrünten Gebiet mit einer Mischnutzung aus Arbeiten, Freizeit, Kultur und Wohnen ein. Leider wird diese – auch von der Stadtverwaltung bevorzugte – Entwicklung bislang durch einen städtebaulich veralteten Beschluss zum Bau eines Einkaufzentrums mit riesigen Parkplätzen verhindert.

Am 16.04. hat die Verwaltung nun die finalen Untersuchungsergebnisse zu den “Potentialen und Restriktionen” auf diesem Gebiet vorgestellt. Die wichtigsten Ergebnisse:

Ca. 1.600 Wohnungen in lockerer Bebauung gemischt mit kleingewerblicher Nutzung können auf dem Gesamtareal des Masterplans laut dem Gutachten neu entstehen. Die angebliche Lärmbelastung durch die Bahnstrecke besteht nicht. Die verkehrsbedingten Emissionen der Leipziger Straße können bautechnisch, vergleichbar anderer innerstädtischer Lagen an verkehrsreichen Straßen und durch die Anordnung von Gewerbe und Wohngebäuden bewältigt werden.

Hierzu erklärt Frau Prof. Erika Schmidt, Mitglied der Bürgerinitiative: “Wir fühlen uns durch die vorgetragenen Ergebnisse mehr als bestätigt. Das Filetstück mit dem Leipziger Bahnhof bietet außergewöhnliche Chancen für die Stadtentwicklung! Es verdient Besseres, als für ein großes Einkaufszentrum und Parkplätze genutzt zu werden.” Die Bürgerinitiative fordert die Mitglieder des Stadtrats auf, nun den veralteten Aufstellungsbeschluss für das Einkaufszentrum zurückzunehmen und den Weg frei zu machen für eine Nutzung, die die wachsende Stadt Dresden dringend benötigt.

Ergänzend stellt Judith Brombacher, Sprecherin der Bürgerinitiative fest: “Die heute vorgestellten Untersuchungsergebnisse bedeuten, dass auf diesem Areal ein lebendiger Stadtteil für Dresden – ein Vorzeigeprojekt – und gleichzeitig der dringend benötigte innerstädtische Wohn- und Arbeitsraum entstehen kann. Genau dies war und ist die Forderung unserer Petition [2], die mit ihren über 4000 Unterzeichnenden diesen positiven und konstruktiven Weg mit angestoßen hat. Wir sind sehr froh, dass wir bis zu den sehr erfreulichen Ergebnissen der Untersuchung unseren kleinen Teil an dieser Entwicklung beisteuern konnten.“

Deutlich wurde beim Pressetermin der Stadtverwaltung, dass die möglichen 1.600 Wohnen auf dem gesamten Areal dann nicht realisierbar wären, wenn ein großes Einkaufszentrum auf das Gelände Leipziger Bahnhof kommt. Der dadurch entstehende Verkehrslärm, zusammen mit dem Lärm durch vorhandenen Gewerbe und Kultureinrichtungen verhindert eine solche Wohnbebauung.

Leidenschaftliches Plädoyer

„Wir verscherbeln kostbaren Raum.“

„Großmarkt und Großparkplatz, maximal auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtet: Das ist rückwärtsgewandt und bedient überholte Leitbilder. Das verstehe ich nicht unter einer lebenswerten und nachhaltigen Stadt.“

Prof. Manuel Bäumler, Institut für Städtebau, TU Dresden, im Gespräch mit den Dresdner Neusten Nachrichten, Ausgabe vom 13. März 2018

Professor  Bäumler hatte schon am 16. Januar bei der Fachveranstaltung im Rathaus das Publikum mitgerissen mit einem pointierten und dabei sachlich versierten Vortrag über die Fehlentwicklung am Alten Leipziger Bahnhof. Wer nicht dabei sein konnte, kann zentrale Einschätzungen des Städteplaners jetzt nachlesen. Die Dresdner Neuesten Nachrichten räumten in der Ausgabe vom 13. März für ein Interview mit Prof. Bäumler eine ganze Seite frei. Auch andere Projekte in der Stadt werden dabei angesprochen.

zur online-Version (schon am 12.3. veröffentlicht):
http://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Wir-verscherbeln-kostbaren-innerstaedtischen-Raum!

 

Eine Ortsbegehung öffnet Augen

Am Samstag den 6. Januar hat unsere Bürgerinitiative eine öffentliche Ortsbegehung auf dem Gelände um den Alten Leipziger Bahnhof durchgeführt. Sowas bekommt man nicht alle Tage geboten – und so kamen bei gemischtem Wetter über 70 interessierte Menschen! Das hat uns sehr gefreut.

Dieses Gelände strahlt eine ungeheure Kraft aus – an jeder Ecke spührt man Geschichte, man spührt die Weite, man spührt, dass dieses Gelände mit quirligem Stadtleben gefüllt werden möchte. Viele hatten diese Gegend über die Jahrzehnte aus den Augen verloren, viele hatten auch vielleicht schlicht die Augen geschlossen – bemerkt man den Alten Leipziger Bahnhof doch von außen fast gar nicht … den Anwesenden hat dieser Rundgang die Augen geöffnet.

Das Areal um den Alten Leipziger Bahnhof darf nicht zum Parkplatz mit riesiger Einkaufshalle werden. Hier muss Leben einziehen für alle Menschen in Dresden.

Um dieses Ziel zu erreichen und um noch mehr Menschen davon zu überzeugen, dass dieser alte Bahnhof ein städtebauliches Juwel ist, werden wir am 16. Januar eine weitere Veranstaltung (diesmal im Festsaal des Rathauses) durchführen.

Pressespiegel zur Ortsbegehung:

Petitionsfrist abgelaufen – 4.344 Mitzeichnungen

4.344 Mitzeichnungen sind ein deutliches Zeichen für ein lebendiges und mutiges Stadtviertel auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs.

Am 25. Oktober 2017 lief die Frist der von der Bürgerinitiative „Wohnen am Leipziger Bahnhof“ initiierten Petition für dringend benötigten Wohnraum auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhof ab. Oberbürgermeister Dirk Hilbert nahm die Petition, die Unterschriftenlisten sowie die Liste der ErstunterzeichnerInnen von der Bürgerinitiative persönlich entgegen. Die Petition erreichte 4.344 Mitzeichnungen, davon 1.736 in Unterschriftslisten.

Die drei Vertreterinnen der Bürgerinitiative sehen eine mehrfache Wirkung ihrer Aktionen.

Dr. Judith Brombacher „Wir konnten durch unsere Aktion eine breite Unterstützung von zahlreichen Dresdnern und Dresdnerinnen und Menschen, denen die städtebauliche Entwicklung Dresdens am Herzen liegt, gewinnen.

Prof. Erika Schmidt „Zahlreiche Dresdner Fachleute für Fragen der Stadtentwicklung haben die Petition mitgezeichnet und darüberhinaus persönlich Stellung bezogen. Sie sehen mit Sorge, dass durch den Bau eines großen Einkaufszentrums auf dem Gelände des Leipziger Bahnhofs eine außergewöhnliche Chance verspielt würde. Dort könnte nämlich ein lebendiger Stadtteil mit Wohnungen für unterschiedliche Ansprüche entstehen, also genau das, was sich viele Menschen wünschen.“

Dr. Anja Osiander „Die Petition hat außerdem erreicht, dass vielen Menschen in Dresden bewusst wurde, dass die Kuh noch nicht vom Eis ist, dass es immer noch zwei sich widersprechende Stadtratsbeschlüsse für dieses Gelände gibt, einen für Wohnbebauung und einen für ein großes Einkaufszentrum.“

Judith Brombacher „Diese vielfältige Unterstützung unseres Anliegens zur Rücknahme des Aufstellungsbeschlusses für ein Einkaufszentrum kann jetzt nicht mehr vom Stadtrat ignoriert werden.“

Die fachliche Diskussion um die Folgen eines großen Einkaufszentrums auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs für die Stadtentwicklung konnte durch die Petition neu angestoßen und viele Menschen darauf aufmerksam machen. Hier setzt die Bürgerinitiative auch nach dem Ablaufen der Petition an. Weitere Veranstaltungen sind geplant, insbesondere zu den Themen der Bebaubarkeit des Geländes und den Auswirkungen auf den Verkehr und die Luftschadstoffbelastung im Fall des Baus eines großen Einkaufszentrums.

Hier eine Sammlung einiger Beiträge über uns