Neustart als Netzwerk

Wir tauchen wieder auf! Einige Monate lang hat uns das Corona-Virus ausgebremst – wie so vieles andere in unserem Land. Aber zum Glück gibt es das Internet. Und glücklicherweise haben wir schon vor Corona lebhaft Kontakte geknüpft. Anfang 2021 fanden wir uns dann zu zwei intensiven Begegnungen im virtuellen Raum zusammen. Ergebnis:

  • Es gibt ein neues Netzwerk von Initiativen. Dazu gehören Akteure aus der Kultur und Kunst, Wohnrauminitiativen, Stadtplaner, Architekten.
  • Und es gibt ein neues, erweitertes Ziel. Wir richten den Blick vom Alten Leipziger Bahnhof ausgehend auch auf die umliegenden Brachen, die Ende des 19. Jahrhunderts als damals modernes Industriegebiet am damals modernen Verkehrsknotenpunkt Eisenbahn entwickelt worden sind. In einem Satz: Das neue Akteursnetzwerk Alter Leipziger Bahnhof setzt sich dafür ein, das gesamte Gebiet des“Masterplans Leipziger Vorstadt“ partizipativ, nachhaltig und orientiert am Gemeinwohl zu entwickeln.

Lesen Sie unser kurzes Selbstporträt Akteursnetzwerk Alter Leipziger Bahnhof (als pdf).

Um dieses Gebiet geht es – hier in der Darstellung des fortgeschriebenen Masterplans (2017).

Darstellung des Masterplans als Variantenvergleich (als pdf).

„Und der Hanse zugewandt…“ Wie weiter am Alten Leipziger Bahnhof?

Podiumsgespräch im Rahmen des Festivals „Und der Hanse zugewandt“
– trotz Corona!
am Sonntag, dem 20.09.2020, 16-18 Uhr
in der Galerie des Hanse 3 e.V., Hansastraße 3, 01097 Dresden

||| HANSE 3 = ATELIERS & STUDIOS – GALERIE & BÜHNE & Urban Gardening |||
Seit 2014 wird die Hanse 3 von nunmehr 35 Künstler*innen, Musiker*innen und Schau- spieler*innen, die sich im Hanse 3 e.V. zusammengeschlossen haben, als Atelier- und Proberaumhaus genutzt. Die Hanse 3 liegt hinter dem Bahnhof Dresden-Neustadt an der Hansastraße 3 auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs, der Endpunkt der 1839 eingeweihten ersten deutschen Ferneisenbahnlinie Leipzig-Dresden war. Neben einigen ehemaligen Bahnhofsgebäuden, zu denen auch die Hanse 3 gehört existiert eine große Brachfläche, um deren Bebauung in Dresden seit vielen Jahren gestritten wird.

Die ursprünglich geplante Bebauung des Geländes Alter Leipziger Bahnhof mit einem großen Einkaufsmarkt durch die Globus Holding ist nach vielen Jahren und unterschied- lichen Stadtratsbeschlüssen nun den Plänen einer Wohngebietsentwicklung gewichen. Als Hanse 3 e.V. wollen wir uns aktiv in die neu aufgerollte Diskussion um Bebauung und Nutzung des Geländes einbringen und eine langfristige Perspektive für das Haus als sozio-kulturelles Zentrum in dem neu entstehenden Stadtraum entwickeln.

Mit dem Leiter des Kulturamtes Dresden, Herrn Dr. David Klein, sprechen Dr. Claudia Müller (Zentralwerk), Paul Elsner (Geh 8), Dr. Anja Osiander (Bürgerinitiative Wohnen am Leipziger Bahnhof) und David Adam (Hanse 3) über Perspektiven eines städtischen Kulturentwicklungsplans und die Rolle der städtischen Verwaltung bei Möglichkeiten der gemeinwohlorientierten Entwicklung eines zukünftigen Stadtviertels und die Schaffung bzw. den Erhalt von bezahlbarem Freiraum für Künstler und Kreative unter Beteiligung bereits vor Ort aktiver. Moderation: Claudia Blaurock (Blaurock Landschaftsarchitektur)

Die Hanse 3 nutzt ein Betriebsgebäude des Alten Leipziger Bahnhofs, das versteckt hinter den Bahnbögen an der Hansastraße liegt.

https://hanse3.de/

Jane’s Walk 2020

Die Bürgerinitiative Wohnen am Leipziger Bahnhof plant trotz der Ungewissheit, ob im Mai wieder Veranstaltungen durchgeführt werden können, einen Beitrag zur Reihe Jane’s Walk.

Alter Leipziger Bahnhof als Standort für ein jüdisches Museum“.

Der Dresdner Stadtrat hat im Juni 2018 einen Masterplan für das Gebiet Leipziger Vorstadt/ Neustädter Hafen gebilligt, wonach für das Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs – bekannt als Denkmal der Technikgeschichte – künftig eine Nutzungsmischung vorgesehen ist, die auch kulturelle Funktionen umfasst. Dem stehen noch immer ganz andere Nutzungswünsche der Grundeigentümer entgegen. Aber seit 2019 mehren sich die Stimmen, die dafür plädieren, eine bisher nicht angemessen gewürdigte Facette der Geschichte des Ortes zur Sprache zu bringen und an dieser zentralen Stelle im Stadtgebiet ein Museum jüdischen Lebens in Dresden zu schaffen. Der Spaziergang führt das spannungsvolle Potential des Alten Leipziger Bahnhofs für neue gesellschaftliche Funktionen und bauliche Entwicklungen vor Augen und bietet Gelegenheit, den Vorschlag für die gesamtstädtisch bedeutende museale Nutzung zu diskutieren.

 Als Termin planen wir im Moment den 05.05.2020 um 18 Uhr bis ca. 19.30 Uhr.

Aktualisierung: Leider fällt diese Veranstaltung den Schutzvorkehrungen gegen die Corona-Pandemie zum Opfer. Es wird aber eine Fortsetzung nach Corona geben. Bleiben Sie gesund!

Umfrage der Sächsischen Zeitung

Zu den im World Trade Center bis zum 16. Januar 2020 ausgestellten Entwürfen der Teilnehmer des Göderitz-Wettbewerbs hat die Sächsische Zeitung in den letzten Wochen eine Artikelserie veröffentlicht und eine Leserumfrage durchgeführt.

Die Ergebnisse hat die SZ in einem Artikel vom 23. Januar 2020 zusammengefaßt. Den gesamten Beitrag gibt es HIER .

(jj)

 

Unsere Stellungnahme zum Göderitz-Wettbewerb

Bis zum 24. Januar 2020 waren die Dresdnerinnen und Dresdner aufgefordert, die studentischen Arbeiten zu kommentieren, die im Rahmen des Göderitz-Wettbewerbs unter dem Motto „Commoning/Allmende“ zum Alten Leipziger Bahnhof angefertigt worden waren.

In unserer Stellungnahme zum Göderitz-Wettbewerb gehen wir nochmals expilzit auf den kooperativen Planungsprozeß und die Beteiligungsmöglichkeiten für alle Dresdnerinnen und Dresdner ein.

Die komplette Stellungnahme gibt es hier als .pdf

(jj)

 

Offener Brief 2019

27. September 2019
Offener Brief an die Mitglieder des neugewählten Dresdner Stadtrates

Die Kommunalwahlen im Mai 2019 haben die Zusammensetzung des Dresdner Stadtrates mächtig durcheinander gewirbelt. Fast die Hälfte der Mitglieder ist neu ins Amt gewählt worden. Das nehmen wir zum Anlaß für einen offenen Brief.
Tenor: Schafft endlich eine klare Planungsgrundlage zugunsten einer transparenten, partizipativen, kooperativen Entwicklung auf diesem geschichtsträchtigen und städtebaulich so wertvollen Gelände!

Hier der Brief im Wortlaut…

Offener Brief an den neugewählten Stadtrat

Dresden, 27. September 2019

Warum immer noch dieses Hickhack um den Alten Leipziger Bahnhof?

Sehr geehrte Mitglieder des Stadtrats,

denjenigen unter Ihnen, die neu im Dresdner Stadtrat vertreten sind, möchten wir eine kurze Einführung in die Hintergründe der immer noch währenden Diskussion um das Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs und die Entwicklung der Leipziger Vorstadt geben. Aber auch diejenigen, die das Thema bislang als Stadtratsmitglied begleitet haben, möchten wir erneut ansprechen.

In einer der nächsten Sitzungen des Stadtrats wird voraussichtlich über die Zukunft der Leipziger Vorstadt und angrenzender Gebiete entschieden. Es geht darum, den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan 6007 (V 1234/11), Dresden-Neustadt, „Globus SB-Markt am Alten Leipziger Bahnhof“, aufzuheben, der den Bau eines großen Einkaufsmarktes der Firma Globus auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs ermöglichen würde. Dieser Beschluss aus dem Jahr 2011 steht im Widerspruch dazu, dass der Stadtrat am 28. Juni 2018 den Masterplan Nr. 786.1 Leipziger Vorstadt / Neustädter Hafen in Gestalt der Variante 1 gebilligt hat. Darin ist als Entwicklungsziel ein Gebiet mit gemischter Nutzung einschließlich Wohnen, gewerblicher und kultureller Funktionen formuliert.

Im September 2017 gründete sich die Bürgerinitiative Wohnen am Leipziger Bahnhof als formloser Zusammenschluss von Dresdnern und Dresdnerinnen. Unser Ziel ist, den Weg frei zu machen, um auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs mit seinem hervorragenden Potenzial ein lebendiges Stadtquartier zu entwickeln. An diesem Ort treffen sich Zeugnisse der Industriegeschichte mit zeitgeschichtlicher Tragik, marodem Charme und viel Spielraum für zukunftweisende städtebauliche Entwicklungen.
Unsere Initiative startete im September 2017 mit folgender Petition: „Wir fordern den Stadtrat auf, unverzüglich den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan 6007 (V 1234/11), Dresden-Neustadt, „Globus SB-Markt am Alten Leipziger Bahnhof“ mit 12.000 qm Verkaufsfläche und 1.047 Stellplätzen am Alten Leipziger Bahnhof aufzuheben und stattdessen, unter Berücksichtigung der Denkmalschutzbelange, Wohnungen zu planen.“ Innerhalb von sechs Wochen konnten wir 4.344 Mitzeichnungen sammeln. Zahlreiche Fachleute unterstützten unseren Vorstoß als ErstunterzeichnerInnen der Petition (https://wohnen-am-leipziger-bahnhof.de/erstunterzeichnerinnen/).

Uns bewegt, dass das Areal um den Alten Schlachthof und auf dem Alten Leipziger Bahnhof (zwischen Elbe, Erfurter Straße und Bahndamm) ein idealer Ort ist, um Wohnen, Arbeiten und Freizeit mitten in der Stadt zu ermöglichen. Hier in der Leipziger Vorstadt kann ein Quartier der kurzen Wege entstehen, ideal angebunden an den Neustädter Bahnhof, den ÖPNV und die Elbwiesen. Ein Viertel, ideal für eine sich verdichtende Stadt. Ein Viertel, das Pieschen und die Neustadt räumlich und funktional miteinander verbindet. Ein Viertel von außerordentlicher Qualität.

In diese Richtung geht auch der vom Stadtrat beschlossene Masterplan. Allerdings wird dessen Umsetzung immer noch durch den von der Zeit überholten Beschluss über die Aufstellung eines Bebauungsplanes zugunsten des Einkaufsmarktes behindert. Wir wollen dazu beitragen, dass dieses Dilemma von zwei sich völlig widersprechenden Stadtratsbeschlüssen aufgelöst wird. Die paradoxe Situation der widersprüchlichen Beschlüsse wurde schon wiederholt im Stadtrat diskutiert. Zum notwendigen klärenden Beschluss kam es in der vergangenen Amtsperiode jedoch noch nicht.

Wir erinnern auch daran, dass sich die Ortsbeiräte von Neustadt (am 11.06.2019) und Pieschen (am 18.06.2019) mit deutlichen Stimmenmehrheiten ausdrücklich für ein neues Wohn-Stadtquartier und gegen den nicht mehr zeitgemäßen Plan für einen Einkaufsmarkt ausgesprochen haben. Dem politischen Willen aus beiden Stadtteilen ist der Stadtrat bislang nicht gefolgt.

Wenn der Weg frei ist, gilt es in die Zukunft zu schauen und das Potential des Areals in Zusammenarbeit von Stadt, Politik, Eigentümer, Investoren – und den Bewohnern und Bewohnerinnen dieser Stadt – auszuschöpfen. Bitte lassen Sie nicht zu, dass lediglich die Interessen von Großinvestoren beachtet werden. Vielmehr muss das Gemeinwohl zur Geltung kommen und eine echte Durchmischung der Bewohner- und Nutzungsstruktur erzielt werden. Hierzu wird es hilfreich sein, wenn die Stadt selbst Grunderwerb tätigt, um die vielfältigen Nutzungsansprüche zu befriedigen.

Jetzt haben Sie als Stadträtinnen und Stadträte es in der Hand, diese historische Chance für Dresden zu ergreifen. Die Bürgerinitiative hofft, dass eine Mehrheit der Mitglieder des Stadtrates für die Aufhebung des Aufstellungsbeschlusses von 2011 für den Einkaufsmarkt stimmt. Damit ermöglichen Sie einen zukunftweisenden Schritt in der Entwicklung unserer Stadt.

Für die Bürgerinitiative Wohnen am Leipziger Bahnhof

Judith Brombacher

Wer bestimmt eigentlich, wie wir wohnen?

07. August 2019    Podiumsdiskussion

Wer bestimmt eigentlich, wie wir wohnen? – Akteure im Gespräch
Mittwoch 7. August 2019, 19.00 Uhr
Zentrum für Baukultur Sachsen (ZfBK)
im Kulturpalast Dresden, Erdgeschoss
https://www.zfbk.de/portfolio/wer-bestimmt-eigentlich-wie-wir-wohnen/

–> organisiert von der Bürgerinitiative Wohnen am Leipziger Bahnhof
–>gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Dresden, Fakultät  Architektur, Institut für Städtebau und Raumplanung sowie Institut für Landschaftsarchitektur
–> freundlich unterstützt vom Zentrum für Baukultur Sachsen (ZfBK)

Wie wir „wohnen“, das hängt nicht bloß von der Wohnung selbst ab. Vielmehr wird die Wohnqualität mindestens ebenso stark bestimmt durch den Standort, an dem sich die Wohnung befindet, durch dessen Lage in der Stadt(-landschaft) und durch seine soziale, funktionale und bauliche Struktur: die Nachbarn, Schulen, Verkehrswegenetz und sonstige Versorgungseinrichtungen, Kneipen, Freiraumangebot, kulturelle Aktivitäten und vieles mehr.  Dies alles ist zu berücksichtigen, wenn neue Stadtteile entwickelt werden.

Aber:
Wer hat Einfluss darauf?
Ist der „Normalbürger“ finsteren Kräften hilflos ausgeliefert?

Auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs und angrenzenden Brachflächen bietet sich der Stadt Dresden aktuell die seltene Chance, ein Quartier mit besonderen Qualitäten zu entwickeln: teils für wirtschaftliche und kulturelle Zwecke, teils zum Wohnen. Da ist es angebracht, über Entscheidungsprozesse in der Stadtteilentwicklung nachzudenken und zu sprechen. Die Podiumsdiskussion soll die  Komplexität dieser Prozesse wenigstens ansatzweise erkennbar machen.

Es geht dabei um Prozesse, die allgemein bei der Entwicklung von Quartieren von Bedeutung sind. Es geht also nicht nur um den Fall Leipziger Vorstadt. Dieser Fall bietet aber eine faszinierendes Anschauungsbeispiel und den willkommenen Anlass für den Gedanken- und Erfahrungsaustausch, zu dem nicht nur die Teilnehmer auf dem Podium, sondern  alle Gäste des Abends herzlich eingeladen sind!

Folgenden Fragen wollen wir an diesem Abend nachgehen:

  • Mit welchen Mitteln kann eine Stadt – das heißt: die Stadtverwaltung im Auftrag des Stadtrats – Wohnstandorte schaffen oder beeinflussen?
  • Wie – mit welchen Instrumenten – entwickeln Investoren aus einer potentiellen Baufläche ein „Projekt“, also ein Bauvorhaben mit einem bestimmten wirtschaftlichen, städtebaulichen und architektonischen Konzept?
  • Wie können Bürger und Bürgerinnen auf Ziele und einzelne Schritte der Stadtentwicklung Einfluss nehmen?
  • Wie lassen sich Akteure und Betroffene in einem Prozess des Interessenausgleichs zusammenführen?

Auf dem Podium diskutieren:

  • Manuel Bäumler, TU Dresden, Fakultät Architektur, Institut für Städtebau und Raumplanung
  • Thomas Cromm, REVITALIS REAL ESTATE AG, Hamburg
  • Fritjof Mothes, StadtLabor, Leipzig
  • Anja Osiander, Bürgerinitiativen „Hufewiesen“ und „Wohnen am Leipziger Bahnhof“, Dresden

Moderation: Prof. Irene Lohaus, Technische Universität (TU) Dresden, Fakultät Architektur, Institut für Landschaftsarchitektur

Wir freuen uns auf Sie!

Ausstellung

Inspirationsort. Alter Leipziger Bahnhof Dresden – Was wäre, wenn …?

Ausstellung im Zentrum für Baukultur Sachsen im Dresdner Kulturpalast:
https://www.zfbk.de/portfolio/inspirationsort-alter-leipziger-bahnhof-dresden/

Neue Blicke auf einen alten Ort. Studentische Ideen und Entwürfe für eine Potenzialfläche inmitten von Dresden. Die Chance, einen Ort mit besonderen Qualitäten als Wohnstandort und Viertel mit weiteren wirtschaftlichen und kulturellen Funktionen zu initiieren, bietet sich zurzeit auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs und angrenzenden Brachflächen in Dresden. Von dieser „Spielwiese“ inspiriert, entwickelten Studentinnen und Studenten der Architektur und der Landschaftsarchitektur Ideen und Entwürfe, die in der Ausstellung „Inspirationsort. Alter Leipziger Bahnhof Dresden. Was wäre wenn…?“ auszugsweise vorgestellt werden. Im Vordergrund steht dabei, welche räumlichen Situationen durch die Anordnung von Grünflächen und Gebäuden geschaffen werden können.

25. Juli 2019  bis 17. August 2019  

Ausstellung: Prof. Manuel Bäumler, Technische Universität Dresden, Fakultät Architektur, Institut für Städtebau und Regionalplanung

Exponate: Studentinnen und Studenten der Studiengänge Architektur und Landschaftsarchitektur, Technische Universität Dresden, Fakultät Architektur, Institute Städtebau und Regionalplanung, Landschaftsarchitektur, Gebäudelehre, Grundlagen der Gestaltung und Darstellung

Bundesweiter Ideenwettbewerb für den Alten Leipziger Bahnhof

Das Stadtplanungsamt treibt die Entwicklung der Leipziger Vorstadt einschließlich des Alten Leipziger Bahnhofs weiter voran  – weg von der Idee eines überdimensionierten Einzelhandels mit 1000 Parkplätzen. Als Partner dafür hat der Baubürgermeister die Johannes-Göderitz-Stiftung in Braunschweig gewonnen.

Das Enturfsgebiet für den Johannes-Göderitz-Wettbewerb 2019 in Dresden. Quelle: Auslobung, Seite 9.

Die Göderitz-Stiftung widmet ihren Städtebaulichen Wettbewerb für Studierende der Architektur in ganz Deutschland in diesem Jahr dem Gebiet des Masterplans für die neue Leipziger Vorstadt, und zwar unter dem Motto „Dresden Commoning“. Dahinter verbirgt sich die Aufgabe, Stadtviertel zu entwerfen, die möglichst viele Anknüpfungspunkte für nachbarschaftliche Netzwerke und für gemeinschaftliches Leben und Arbeiten bieten und auf diese Weise das städtische Gemeinwohl gezielt fördern.

Die Aufgabenstellung ist bewußt visionär angelegt. Es geht nicht nur um bauliche Lösungen; es geht  vor allem darum, über die Verteilung und Verwendung von Ressourcen in der Stadt nachzudenken. Wörtlich heißt es in der Auslobung (S.5):

Das Konzept des ‚commoning‘ (deutsch: Allmende) hat sich in den letzten Jahren auch in den wissenschaftlichen Diskursen von Architektur und Planung etabliert. Es steht für eine kollektive Produktion und Verwaltung von städtischen Ressourcen für und von deren NutzerInnen. Räume der ‘Commons‘ modizieren private und auch öffentliche Räume durch deren Aneignung anhand kontinuierli- cher Gestaltungs- und Regelungsprozesse. Mit diesem Ansatz entstehen überall in der Welt Gemeinschaftsgärten, Tauschläden, Kunstinstallationen und auch gemein- schaftliche Wohn- oder Arbeitsprojekte (CoLiving, CoWorking), nachbarschaftliche Straßeninitiativen, genossenschaftliche Markthallen, lokale Wasserkreislaufsysteme und viele weitere Orte der Koproduktion. Sie eröffnen neue soziale, ökonomische und politische Debatten, die nach Antworten auf zeitgenössische Herausforderungen für Stadtplanung suchen. Wie kann ein neues Quartier Raum für commoning anbieten?

Und weiter (S. 21):

Auf Basis einer Analyse lokaler Ressourcen und Akteure werden gemeinwohlorientierte Zukunftsszenarien für die bestehenden und zukünftigen Dresdenerinnen und Dresdener erwartet. Dabei soll neben dem Wettbewerbsgebiet explizit die Gesamtstadt betrachtet werden. Am rechten Elbufer unterhalb der Marienbrücke bieten der Alte Leipziger Bahnhof sowie der Neustädter Hafen mit der umliegenden Leipziger Vorstadt eine aufmerksamkeits- und geschichtsge- ladene Kulisse, um kollektive Formen des Wohnens, Arbeitens, Lernens und der Kultur auf Grundlage gegenwärtiger Ressourcen der Stadtproduktion vorzuschlagen. Die bereits fortgeschrittenen Planungen zwischen Elbe und Leipziger Straße sind kritisch zu hinterfragen und in die eigene Entwurfsarbeit einzuordnen. Alternative Konzepte sollten eine vergleichbare oder höhere Anzahl an Wohnungen anbieten.

Das Konzept für den Wettbewerb ist an der Technischen Universität Berlin entwickelt worden. Sechs weitere Architekturfakultäten beteiligen sich an dem Wettbewerb. Die studentischen Arbeitsgruppen waren im April in Dresden und entwickeln nun an ihren Universitäten bis zum 1. Oktober ihre Vorschläge. Im vierten Quartal 2019 sollen der Wettbewerb entschieden und die Arbeiten in Dresden ausgestellt werden.

Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 23. Mai 2019

Informationen der Johannes-Göderitz-Stiftung zum Wettbewerb

Volltext der Auslobung als pdf (sehr lesenswert!)